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Armut und Umwelt in Amazonien

Für die "grüne Lunge" der Welt

VON UNSERM REDAKTEUR JÜRGEN HAAR

Solarlampen für Gesundheitsposten in Brasilien: Die Sindelfinger Grünen unterstützen die Arbeit von Willi HossEr war Daimler Betriebsrat, Bundestagsabgeordneter und 0B-Kandidat in Sindelfingen – Jetzt ist Willi Hoss Honorar-Professor und engagiert sich für die "grüne Lunge" der Welt.

Es sieht aus wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, doch wer etwas bewegen will, muss einen Anfang machen", sagt Willi Hoss. Mit 1000 Mark, die die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen dem ehemaligen Sindelfinger OB-Kandidaten gespendet hat, kauft der 68jährige vier Solarlampen. Bei seinem Engagement für den brasilianischen Regenwald ist dem ehemaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten aufgefallen, dass von den 23 000 Gemeinden im Bundesland Pará (viermal so groß wie Deutschland) lediglich 3 000 ans Stromnetz angeschlossen sind.

Gesundheitsminister steigt ein

In Zusammenarbeit mit der Münchner Bölkow-Stiftung hat sich Willi Hoss aufgemacht, soviel Gesundheitsposten wie möglich im Bundesland Para mit Solarlampen auszustatten. Das Engagement von Hoss und seine Erfolge beim Spendensammeln zeigen Wirkung: Der brasilianische Gesundheitsminister ist mit eingestiegen und hat bei der Bölkow-Stiftung 200 Solarlampen für 200 Gesundheitsposten bestellt.

Für Willi Hoss, der Idealfall: "Ich engagiere mich für Projekte, in denen ich den Anfang mache und anschließend in die politischen Strukturen Brasiliens einsteigen."

Zerstörung geht weiter

Dass die Arbeit für die "grüne Lunge" der Welt unbedingt weiter gehen muss, ist für Willi Hoss klar. Trotz allerlei Programmen und Aktivitäten geht "die Zerstörung der Regenwälder in Amazonien weiter und das beunruhigt mich sehr", sagte Willi Hoss bei seinem Besuch in der SZ/BZ.

Schon heute ist eine Fläche von 18 Prozent des Regenwaldes nicht mehr reparabel und die Ausbeutung des gröJ3ten zusammenhängenden Regenwaldgebietes geht weiter. Die Arbeit im Klimabündnis, sagt Anne- Dorothee Knapp, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Sindelfinger Gemeinderat, "ist deshalb wichtiger denn je’. Das Klimabündnis (die Stadt Sindelfingen ist auch Mitglied des Bündnisses) hat sich den Erhalt des tropischen Regenwaldes und des Klimas zum Ziel gesetzt.

Mitgliedschaft ernst nehmen

Mit der Spende an Willi Hoss wollen die Sindelfinger Grünen auch darauf hinweisen, .dass die Mitgliedschaft im Klimabündnis noch ernster genommen werden müsste" (Anne-Dorothee Knapp). "Wir wünschen uns konkrete Maßnahmen, die dazu beitragen, die Belastung der Atmosphäre zu verringern, und damit die Lebensbedingungen auf der Erde zu erhalten", sagt die Grünen- Gemeinderätin.