POEMAdeutschland

Armut und Umwelt in Amazonien

Unterstützung der Bildungsarbeit der Indigenen vom Volk der Kaapor im brasilianischen Bundesstaat Maranhao

Seit mehreren Jahren arbeitet POEMA e. V. Stuttgart mit den Indigenen vom Volk der Kaapor zusammen. Das Reservat liegt im Grenzgebiet der bras. Bundesstaaten Maranhao und Para und hat eine Größe von 600 000 ha. In 17 Dörfern leben rund 2000 Kaapor. In den letzten Jahren dringen immer wieder Holzhändler ins Reservat ein.
Aus diesem Grund haben die Kaapor eine Area de Protecao (Schutzzone) eingerichtet. In der Zone sind 6 Dörfer, die in der Nähe der Reservatsgrenze liegen. Für diese Dörfer wurden mit Mitteln von POEMA solare Trinkwasserbrunnen eingerichtet. Außerdem kann mit Mitteln von POEMA die Kommunikation zwischen den Dörfern (Antennen) ermöglicht werden, was angesichts der Bedrohungssituation sehr wichtig ist.

Aktuell geht es um die Weiterführung der Bildungsveranstaltungen im Reservat. Die Mittel, die dafür von staatlichen Stellen kamen, wurden gestrichen. Für die aktuelle Regierung sind die Belange der Indigenen von untergeordneter Bedeutung.
Aus diesem Grund haben uns die Verantwortlichen der Kaapor bei unserem Besuch im August 2017 gefragt, ob wir die Finanzierung dieser Bildungskurse übernehmen könnten.

Es geht um die Ausbildung der Mitglieder des Rates der Indigenen Kaapor, den indigenen Gesundheitshelfern, den indigenen Lehrern sowie von jungen Indigenen. Dabei spielt das Erlernen der portugiesischen Sprach eine wichtige Rolle.

Jeden Monat findet ein Kurs statt, der zwischen 8 und 12 Tagen dauert, in zwei Aldeias (Dörfer) stattfindet und von 70 Teilnehmern besucht wird. Dabei entstehen pro Kurs Kosten in Höhe von rund 4000 Euro. Die Hälfte dieser Kosten sind die Gehälter für die von auswärts kommenden Lehrer (pro Lehrer 50 Euro am Tag), Transportkosten, Essen und Lernmaterial. (Die Kostenvoranschläge liegen vor.)
Wir haben den Kaapor zugesagt, die Kosten der Kurse bis einschließlich Februar 2018 zu übernehmen. Die Finanzierung danach hängt vom Spendeneingang für diese Arbeit ab.

Inhaltlich geht es um die portugiesische Sprache, die Organisation der Kaapor, Umweltthemen, Gesundheit und das nachhaltige Zusammenleben in den Dörfern der Kaapor.

Die Lehrer sind Nicht-Indigene und kommen von Schulen und Universitäten. Es sind Adilson, Diclecio, Franciane, Elói, Jairo, Ester, Ana Claudia e Luciane. Koordiniert wird die Arbeit von Jose, einem Anthropologe, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten.